Samstag, 25. September 2010

Kommentare zu "Tausende auf der Straße - Gegen Atomkraft in Berlin am 18. September"

Mit einer machtvollen Großdemonstration protestierten am gestrigen Samstag zehntausende Menschen gegen das neue Energiekonzept der deutschen Bundesregierung ... MEHR

1 Kommentar:

  1. Man sieht, wie und dass man Bürgerprotest in Deutschland auf die Beine stellen kann, als Beispiel wie das auch bei sozial- und fiskalpolitischen Themen vermehrt endlich passieren sollte.

    Zur Atomkraft selbst habe ich persönlich eine sehr differenzierte Haltung. Wie man an der diesjährigen Ölverseuchung des Golfes von Mexiko sieht, haben auch andere Energieträger erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken. Man mag gar nicht denken, an die vielen Krebsfälle,die Rückstände des Öls und der verwendeten Bindechemikalien in Seefrüchten in den nächsten Jahren verursachen werden. Man denke beim Öl einmal auch an die darum entstehenden Kriegsproblematiken und die damit verbundenen Opfer oder die mit den Ölbohrungen an die Oberfläche gebrachten radioaktiven Bohrschlämme. Trotzdem fordert niemand den kompletten Ausstieg aus der Ölwirtschaft.

    Andererseits hätten die Kosten der Endlagerproblematik bei der Kernenergie natürlich niemals der Allgemeinheit auferlegt werden dürfen. Es hätte sich dann sehr schnell gezeigt, ob Kernenergie bei Berücksichtigung aller damit verbundenen Kosten überhaupt wirtschaftlich ist.

    Die Kernenergie wurde auch ein Opfer unfähiger Politiker und Manager, die die Lösung der Endlagerproblematik ausgerechnet in chemikalisch äußerst reaktionsaggressiven Salzlagern suchten. Hier schüttelt jeder den Kopf, der auch nur halbwegs im Chemieunterricht einmal aufgepasst hat. Und ausgerechnet unsere jetzige Kanzlerin, die Physikerin ist, also eigentlich auch ein Grundverständnis auch für Chemie mitbringen müsste, hatte als einstige Umweltministerin, soweit ich weiss, einen nicht gerade unwesentlichen Anteil an der heutigen Katastrophe mit dem Asse-Lager.

    Letztlich wurden ganze Jahrzehnte verpasst, die nukleare Endlagerproblematik mit höchster Priorität, maximalem Einsatz von Mitteln und Sachverstand entschieden anzugehen, auch weil wegen der in einer Marktwirtschaft eigentlich unzulässigen Sozialisierung der Problematik der privatwirtschaftliche Druck bei dem Thema nicht da war! Und nicht zuletzt dieses hat der Befürwortung der Kernenergie in diesem Land das Genick gebrochen. Und ohne eine solche Befürwortung darf in einer Demokratie natürlich nicht weiter gemacht werden mit dem, was ein grosser Teil der Menschen so entschieden ablehnt, in diesem Fall der Atomenergie, auch wenn ich nicht zu dem Teil dieser Menschen gehöre.

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